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topplus Pflanzenschutz-Tipps 2.5.2024

Berücksichtigen Sie den Krankheitsdruck im Getreide für abschließende Maßnahmen

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 2. Mai: Fungizide in Getreide | Herbizideinsätze in Mais | Rübenschädlinge

Lesezeit: 15 Minuten

Aktuelle Situation

Der Mai startet mit sommerlichen Temperaturen von 25 bis 28 °C.  Am Donnerstag ziehen von Südwesten her Regenfälle und teils kräftige Gewitter auf, die sich Freitag nordwärts bewegen. Regional sind Unwetter möglich. Die Temperaturen gehen auf 14 bis 18 °C zurück. Am Wochenende ist es deutschlandweit unbeständiger und kühler mit gelegentlichen Schauern und Gewittern.

Wintergetreide: Blattflecken richtig deuten und Abschlussmaßnahmen planen

Nicht jede Verfärbung im Getreide ist krankheitsbedingt. Oft ist die Witterung die Ursache. Die genaue Ansprache der Krankheiten ist die Basis für die richtige Funigzidstrategie.

Winterweizen hat in der Mehrheit EC 32 erreicht. Frühsaaten, ebenso wie frühe Sorten, wie z.B. Obiwan oder Chevignon, sind weiter und befinden sich in EC37/39. Nach wie vor bleiben Septoria tritici und Gelbrost die dominierenden Pilzkrankheiten in Winterweizen.

Auch in der vergangenen Woche können Neuinfektionen bei unbeständiger, regnerischer Witterung wieder stattgefunden haben. Dabei sollten pilzliche Blattflecken keinesfalls mit gelben Flecken als Reaktion auf den Witterungsstress vertauscht werden. Diese treten u.a. in Sorten, wie z. B. Asory und Patras, aber auch in Form von hellen Blattspitzen z. B. in Sorten wie Campesino, Chevignon oder Donovan auf.

Braunrost ist überwiegend in anfälligeren Sorten zu beobachten. Auffällig zeigen sich in NRW Sorten wie Donovan, Willem, Campesino und Debian, in Mecklenburg-Vorpommern sind Pusteln vermehrt z.B. in den Sorten Initial und Imperium und Ponticus zu beobachten. Ein Befall ist ebenfalls in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen (unter anderem in den Sorten Asory und Opal) festzustellen. In vielen Fällen zeigt sich noch keine epidemische Ausbreitung, wärmere Temperaturen nach Abschluss der Kaltphase können der Krankheit jedoch neuen Antrieb verleihen. 

Es ergeben sich folgende Situationen/ Möglichkeiten:

1)     In Beständen, die sich in EC 32 oder weiter befinden und in denen eine fungizide Maßnahme erfolgt ist, sollte bis zur Entwicklung des Fahnenblatts mit einer Anschlussbehandlung abgewartet werden. Diese Bestände sind vorerst geschützt und es bedarf aktuell keiner weiteren Maßnahme.

2)     Bestände, die noch keinen fungiziden Schutz erhalten haben, und sich wie z.B. Spätsaaten derzeit in EC 31/32 befinden, sollten Kontrollen auf Blattkrankheiten erfolgen. Auch gilt es hier, das Risiko für Halmbasiserkrankungen – insbesondere von Halmbruch- zu beurteilen. Bei stärkerem Septoria-Ausgangsbefall sollte infektionsbezogen, d.h. möglichst nah an Niederschlagsereignissen behandelt werden.

  • Mit sehr guter Wirkung gegen Halmbruch empfiehlt sich z. B. der Einsatz von 0,5 l/ha Unix (Cyprodinil) + 0,5 l/ha Pecari 300 EC (Prothioconazol).

  • Mit breiter Absicherung (gegen Mehltau, andere Blattkrankheiten und Halmbruch) können alternativ z. B. auch Input Classic mit 1,0 bis 1,2 l/ha (bzw. Input Triple) oder Verben mit 0,8 – 1,0 l/ha eingesetzt werden.

  • Treten Septoria und Rost nur wenig auf, ist auch der Einsatz von 160g/ha Prothioconazol möglich (wirkt auch gegen Halmbruch, gegen Mehltau nur schwach). Ist keine frühe Behandlung gegen Rost erfolgt und tritt dieser stärker auf, kann man das rothioconazol ggf. um 125 bis 175 g/ha Tebuconazol ergänzen.

  • Tritt Braunrost stark auf, ist in diesem Fall eine Behandlung mit Stoppwirkung angeraten. Hier bietet sich z. B. Pronto Plus mit 1,5 l/ha an. Sofern andere Produkte zum Einsatz kommen, ist auf eine starke Rostwirkung zu achten.

  • Bei einem höheren Ausgangsbefall und günstigen Infektionsbedingungen von Septoria tritici durch stärker anhaltende Niederschläge sind vorbeugend 1,5 l/ha Folpan oder andere Folpet Produkte als Zusatz empfehlenswert.

  • Mit bester Kurativleistung gegenüber Septoria und bei einem hohem Befallsdruck dieser Krankheit, ist der Einsatz des Wirkstoffes Revysol (Mefentrifluconazol) zu empfehlen. Dieser ist z. B. in Balaya enthalten. 1,0 l/ha Balaya können ebenfalls angepasst an den Befallsdruck durch 1,5 l/ha Folpan ergänzt werden. Gegen Halmbruch ist die Wirkung schlechter als bei Einsatz von Cyprodinil (z. B. Unix). In Beständen, die ebenso einem höheren Mehltaudruck ausgesetzt sind, kann z. B. mit 0,5 l/ha Flexity (Metrafenone) als Zusatz zum Revystar (1,0 l/ha) mehr Leistung erzielt werden. Bei beiden hier genannten Varianten (mit Balaya und Revystar), ist der Revysolanteil identisch. Zur Bekämpfung von Septoria sind die Applikationstermine direkt vor oder unmittelbar nach Niederschlagsereignisse zu platzieren.

3)     In weiten, frühen Sorten, wie z.B. Campesino und Obiwan, kann an jetzt die Abschlussbehandlung bzw. letzte Blattbehandlung planen. Oft haben diese Sorten bereits BBCH 37 erreicht oder stehen kurz davor. Ab EC 39 steht eine abschließende Blattbehandlung an.

Hierfür empfehlen sich Revytrex mit 1,5 l/ha + Comet mit 0,5 l/ha, Balaya mit 1,25 l/ha + Orius 0,5 l/ha, Univoq (ab BBCH 41 zugelassen) mit 1,75 l/ha + Azoxystrobin mit 125 g/ha oder 1,3 bis 1,5 l/ha Ascra Xpro. Achten Sie auf den Wirkstoffwechsel. Ist in der Vorbehandlung ein Revysol-haltiges Produkt (z. B. Balaya oder Revystar) appliziert worden, gilt es hier das Azol zu wechseln und z. B. Univoq oder Ascra Xpro einzusetzen. Univoq enthält den Wirkstoff Fenpicoxamid. Dieser gehört zu einer anderen Wirkstoffgruppe und kann zur Resistenzvorbeugung mithilfe eines Wirkstoffgruppenwechsels beitragen. Auch angeboten wird der Avastel Pack bestehend aus Pioli (Fluxapyroxad) und Abran (Prothioconazol) (1,5l/ha Pioli + 0,75 l/ha Abran) – hier liegt eine breite Absicherung gegen u.a. Roste und Septoria vor.  Nach Vorbehandlung und bei Planung einer Ährenbehandlung gegen Fusarium kann die man Maßnahme auch leicht vorziehen (in EC 37).

4)    Teils wird auch eine Einmalbehandlung in EC 39/49 ausreichen. Dies trifft z. B. für weniger anfällige Sorten bei aktuell noch niedrigem Krankheitsdruck zu. Je nach Behandlungsbedarf können z.B. unter anderem mit Wirkung auf Rost ab EC 39 folgende Kombinationen gewählt werden: Elatus Era 0,8 l/ha + Orius 0,6 l/ha; AscraXpro 1,0 l/ha oder Univoq 1,25 l/ha mit jeweils 0,4 l/ha Elatus Era oder z.B. Revytrex 1,0 l/ha + 0,5 l/ha Elatus Era. 

Gerste:

In weit entwickelter Gerste, die derzeit „pinselt“, ist eine lange Dauerwirkung dieses Jahr besonders wichtig. Dominierend unter den Pilzkrankheiten sind weiterhin Zwergrost und Rhynchosporium.

Gegen Rhychosporium-Blattflecken hat besonders der Wirkstoff Prothioconazol eine sichere Wirkung. Nach einer Vorbehandlung ist es besonders wichtig, zur Abschlussbehandlung auf einen Azolwechsel zu achten. Ein Wirkstoffwechsel ist insbesondere für einen sicheren Schutz gegen Netzflecken bedeutsam.

Schwerpunkt der Einmalbehandlung als auch der zweiten Maßnahme in einer Splitting-Strategie liegt auf der Bekämpfung von Ramularia.  In der Regel sind jetzt noch keine Sprenkel der Krankheit auf den Blättern zu sehen. Lediglich aus der Uckermark und aus Oberösterreich werden erste Symptome gemeldet. Nichtsdestotrotz profitiert der Erreger auch in dieser Woche schon von hohen Temperaturen mit viel Sonne und Schauern.

Für eine möglichst lange Dauerwirkung bis zur Abreife gilt es, diese Maßnahme (insbesondere innerhalb einer Doppel-/Splittingstrategie) möglichst weit nach hinten zu schieben (maximal bis zum Ährenschieben, d.h. bis EC 51/55). Bei höherer Gefahr durch Ramularia ist der Einsatz des Kontaktwirkstoffes Folpet zu empfehlen (siehe Übersicht). Gegen Ramularia wird vorwiegend protektiv gearbeitet, da die Krankheit ab Auftreten nicht mehr ausreichend zu kontrollieren ist.

Hinweis: Beachten Sie, dass sich beim Produkt Folpan 500 SC die Gewässerabstände verringert haben. Bei 90 % Abdriftminderung besteht seit März 2024 in Wintergerste ein einzuhaltender Abstand von 5 m, bei 70 % ein Abstand von 10m und bei 50 % ein Abstand von 15 m. Amistar Max besitzt die gleichen Abstände. 

Gute Mittelkombinationen sind ab EC 39 (bei Wahl einer Einmalbehandlung oder als Abschlussbehandlung nach erfolgter Vorbehandlung) bspw.: Ascra Xpro 1,0 bis 1,2 l/ha + Folpan 500 SC 1,5 l/ha, Revytrex 1,5 l/ha (+ 0,5 l/ha Comet bei stärkerem Netzfleckenbefall) + Folpan 500 SC 1,5 l/ha, Elatus Era 1,0 l/ha + Folpan 500 SC 1,5 l/ha, oder der Avastel Pack (1,2 l/ha Pioli + 0,5 l/ha Abran). Alternativ kann man auch Amistar Max mit 1,5 l/ha (Wirkstoff Folpet und Azoxystrobin) + Pecari mit 0,5 l/ha angwenden (=Ammax Pro).

Achten Sie bei der Abschlussbehhandlung unbedingt auf einen Wirkstoffwechsel. Strobilurine und Carboxamide sollten Sie nur einmal in der Strategie einsetzen. 

Bsp. für einen Wirkstoffwechsel

  • 1. Behandlung mit Input Triple (Proquinazid + Prothioconazol + Sprioxamine) dann z. B.  2. Behandlung mit Revytrex + Comet (Mefentrifluconazol; Pyraclostrobin).

  • 1. Behandlung mit Balaya (Mefentrifluconazol + Pyraclostrobin) dann z. B. 2. Behandlung mit Ascra Xpro (Bixafen=Carboxamid, + Prothioconazol + Fluopyram).

Triticale:

Bei Triticale besteht grundsätzlich die Gefahr von Gelbrostbefall. Bei alleinigem Auftreten von Rost sind Tebuconazol-haltige Produkte (mit 150g/ha) ausreichend. Bei Rostbefall, zusätzlichem Befall mit Rhynchosporium und mittlerer Halmbruchgefahr ist z. B. der Einsatz von Prothioconazol in Kombination mit 0,5 l/ha Azbany/Torero (Azoxystrobin) sinnvoll. Die Kombination aus Unix + Pecari schützt darüber hinaus auch bei leichtem Mehltaubefall. Besonders die Sorten Rivolt, Lumaco und Ramdam weisen örtlich teilweise einen stärkeren Mehltaubefall auf. Hier empfiehlt es sich ein Spiroxamine-haltiges Produkt zu verwenden. Dies ist z. B. im Input Classic (1,0 l/ha) oder im Vegas Plus (0,8 l/ha) enthalten. Weitere mögliche Strategien entnehmen sie der Übersicht.

Roggen:

In Roggen sind erste Grannen sichtbar. Viele Bestände befinden sich im Ährenschwellen und gehen ins Ährenschieben über.

Braunrost tritt zusammen mit Rhynchosporium jetzt auch auf den oberen Blattetagen auf. Nach wie vor lassen sich deutliche Sortenunterschiede beobachten. Je nach Region ist Braunrost z. B. in den Sorten Performer, Tayo, Perspectiv, Inspector und Conduct zu finden. Rhynchosporium-Blattflecken sind stärker in Sorten, wie z. B. Performer, Tayo oder Serafino, zu beobachten. Verwechseln Sie diese Blattflecken nicht mit aktuell auftretenden Cercosporidium-Blattflecken. Dieser Erreger stammt aus dem Bereich der Futtergräser. Im Gegensatz zu Rhynchosporium-Blattflecken fehlt den länglich, streifenförmigen Flecken jedoch der abgegrenzte, dunkle Rand. Darüber hinaus kann man bei Cercosporidium teils kleine schwarze Punkte erkennen. Derzeit besteht unter den Pflanzenschutzmitteln keine Indikation zur Bekämpfung von Cercosporidium in Roggen

Bei stärkeren Ausgangsbefall mit Braunrost können ab BBCH 32/33 eine Applikation mit 1,0 bis 1,5 l/ha Pronto Plus, 200 g/ha Tebuconazol oder bei gleichzeitigem Auftreten von Rhychosporium mit 125 bis 150 g/ha Prothioconazol + 125 g/ha Tebuconazol oder mit 125 g/ha Azoxystrobin erfolgen. Bei sehr starkem Befall mit Braunrost sollte die Wirkstoffmenge von Tebuconazol nicht zu gering gewählt werden, damit eine Stoppwirkung erzielt wird.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Wachstumsreglermaßnahmen fortsetzen

Für Ethephon ergeben sich diese Woche wieder deutlich bessere Anwendungsbedingungen. In Gerste sollte die Anschlussmaßnahme bis EC 49 aber abgeschlossen sein. 

Die Temperaturen sind aber nicht nur für Ethephon günstig. In Winterweizen kann man nach erfolgter Vorlage, z. B. mit 0,25 bis 0,5 kg/ha Prodax in EC 33/34, jetzt nachlegen. In üppigen Beständen, die sich bereits in EC 37 befinden (Fahnenblatt schiebt) und noch deutlich an Endlänge eingekürzt werden sollen, empfiehlt sich bei >12°C Tagestemperaturen der Einsatz von Medax Top + Turbo (0,3 – 0,5 l/ha + 0,3 -0,5 kg/ha). Die Höhe der Aufwandmenge sollte in allen Kulturen an die sortenspezifische Standfestigkeit sowie an die Dichte des Bestandes angepasst werden.

In Wintergerste steht vielfach die zweite Einkürzung an, wenn das Fahnenblatt voll entfaltet ist. Zur Einkürzung des letzten Halmgliedes und zur Minderung des Ährenknickens hat sich der Einsatz von Ethephon (0,2 bis 0,6 l/ha Camposan/ Cerone 660) bewährt. Dieser setzt mindestens 14°C voraus. Je wärmer und strahlungsintensiver das Wetter ist, umso stärker ist die einkürzende Wirkung. So können 0,2 l/ha Camposan bei 25°C ähnliche Wirkungen erzielen wie 0,5 l/ha bei 14°C. Spätestens bis zum Grannenspitzen sollten Wachstumsreglermaßnahmen mit Ethephon in der Wintergerste abgeschlossen sein.  

Dichte Triticale auf nachlieferungsstarken Standorten und bei guter Wasserversorgung bedarf vielfach einer einkürzenden Nachlage. Ab EC 37 bis spätestens EC 49 ist der Einsatz von z.B. 0,2 bis 0,5 l/ha Cerone 660/Camposan empfehlenswert.

In Winterroggen hat sich als absichernde Nachlage z. B. Camposan mit Aufwandmengen um 0,2 bis 0,5 l/ha bewährt.

Weitere Strategien finden sie in den Empfehlungen der letzten Wochen. 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mais: Früh gegen Unkräuter behandeln

Die Maisaussaat ist aktuell in vollem Gang. Ob Sie zeitnah mit der Unkrautbekämpfung beginnen sollten oder noch etwas Zeit haben bestimmt der Unkrautdruck.

Ist dieser gering, reicht eine Behandlung zum 3- bis 4-Blattstadium des Maises aus. Dies sind meist Flächen mit besseren Lehm- und Lössböden.

Auf Flächen mit stärkerem Unkrautdruck sollte die erste Maßnahme zeitig erfolgen. Bei feuchten, abgesetzten Böden auch im Vorauflauf. Trocknen die Flächen sehr schnell ab, und wird durch Wind der Sandboden verweht, ist es besser im frühen Nachauflauf zu behandeln. Hier liegt der Schwerpunkt dann auf der Blattwirkung. Eine geeignete Kombination für dieses Einsatzfenster ist dann z.B. 0,5 l/ha Daneva + 0,5 l/ha Primero + 0,5 l/ha Spectrum. Die zweite Maßnahme wird ab dem 6-Blattstadium fällig. Mit dem Vorsprung, den man durch die erste Behandlung geschaffen hat, sind zum zweiten Termin auch Hackmaßnahmen möglich. Mögliche Einfach- und Zweifach-Strategien können Sie den Übersichten 1 bis 3 entnehmen.

Soll oder muss auf chemische Maßnahmen verzichtet werden, muss der Vorsprung des Maises durch Striegeleinsätze geschaffen werden. Die wichtigsten und effektivsten sind die, die vor dem Auflaufen des Maises durchgeführt werden können (Blindstriegeln). Bei warmer Witterung, die ein rasches Keimen der Unkräuter bedingt, sollte man drei Tage nach der Saat und im Abstand von drei Tagen striegeln. Eine ausreichend Tiefe Saat des Maises (5 bis 6 cm) und ein ebener Acker sind, neben trockener Witterung, die Voraussetzungen für die Unkrautbekämpfung mit dem Striegel.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Zuckerrübe: Auflaufschädlinge beachten

Die Rübenaussaat neigt sich in diesen Tagen dem Ende entgegen. Sobald die Zuckerrüben auflaufen, können auch die ersten Schadinsekten auftreten. Oft sind diese nicht bekämpfungswürdig.

Vor Auflaufschädlingen wie Drahtwurm oder Moosknopfkäfer, die die Wurzeln beschädigen, sind junge Rübenpflanzen durch die Beize mit Tefluthrin geschützt. Aber da der Wirkstoff nicht systemisch ist, schützt die Beize nicht die Blätter der Zuckerrüben. Schädlinge, die im weiteren Verlauf auftreten können, sind z. B. Erdflöhe oder Moosknopfkäfer. In vielen Fällen ist eine Behandlung nicht notwendig. Wenn allerdings der für den Erdfloh geltende Bekämpfungsrichtwert von 20 % Blattflächenverlust überschritten wird, kann der Einsatz von z. B. 0,075 l/ha Karate Zeon (B4) sinnvoll sein. Bei Moosknopfkäfer, die die Zuckerrübe ebenfalls oberirdisch schädigen, gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 20 % geschädigten Pflanzen oder 10 Käfern pro Pflanze. In diesem Fall empfehlen sich z.B. 0,075 l/ha Decis forte (B2).

Laut erste Monitoringergebnisse sind vereinzelnd die ersten Schwarzen Bohnenläuse zugeflogen. Grüne Pfirsichblattläuse wurden noch keine gefunden. Die Monitoringergebnisse werden wie gewohnt in den Befallskarten auf Isip.de dargestellt.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Bienenschutz beim Zwischenfruchtanbau beachten

Witterungsbedingt konnte regional der Umbruch von Zwischenfrüchten noch nicht erfolgten. Sind in diesen winterharte Komponenten wie Raps oder Rübsen enthalten, die jetzt Blühen, ist vermehrt auf den Bienenschutz zu achten. Denn diese Bestände werden aktuell vermehrt von Honig- und Wildbienen sowie weiteren Bestäubern angeflogen.

Arbeiten außerhalb des täglichen Bienenfluges durchführen

Ist ein mechanischer Umbruch geplant, so sollte die Maßnahme zum Schutz der Bienen, wenn ackerbaulich möglich, abends nach oder morgens vor dem Bienenflug erfolgen. Gleiches gilt für den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel, die zum Abtöten der Zwischenfrucht sowie von blühenden Unkräutern und Ungräsern zum Einsatz kommen. Um Wirkstoffeinträge in den Bienenstock zu vermeiden, sollten auch die in B4 (nicht bienengefährlich) eingestuften Präparate abends nach dem täglichen Bienenflug appliziert werden.

Der Wirkstoff Glyphosat ist wie die meisten Herbizide in praxisüblichen Dosierungen nicht bienentoxisch. Alle Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat sind bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge als nicht bienengefährlich (B4) eingestuft. Dennoch kommt es regelmäßig zu einem Nachweis von Glyphosat-Rückständen in Honigproben.

Kein Glyphosat in Schutzgebieten

Vergewissern Sie sich im Vorfeld ob Sie Glyphosat einsetzen dürfen. Das ist nicht der Fall wenn Ihre Flächen z. B. in Schutzgebieten liegen. Dies betrifft vor allem den Einsatz in Wasserschutzgebieten sowie zum Teil auch die Anwendung in Naturschutzgebieten. Generell gilt, dass die Anwendung von Glyphosat im Ackerbau auf den Einzelfall begrenzt ist. Das heißt, sie sollte nur dann erfolgen, wenn keine andere Maßnahme, wie z.B. der Pflugeinsatz, geeignet oder zumutbar sind.

90/10er-Regelung beachten

Ist zur Vorbereitung der Flächen der Einsatz von Glyphosat geplant, so sind die Anwendungsbestimmungen und Auflagen unbedingt zu beachten. Im Zuge der Verlängerung der nationalen Produktzulassungen wurde eine Reihe von Glyphosat-haltigen Pflanzenschutzmitteln mit der Anwendungsbestimmung NT 307-90 und NT 308 versehen. Zum Schutz der Ackerbegleitflora darf die Anwendung des Pflanzenschutzmittels nur auf höchstens 90 % des für die Anwendung vorgesehenen Schlages erfolgen. Es sind allerdings nicht alle Produkte von den neuen Auflagen betroffen. Da einige Firmen bereits erfolgreich gegen diese Auflage geklagt haben empfiehlt die LWK Nordrhein-Westfalen sich vor der Anwendung über die aktuellen Bestimmungen der einzelnen Produkte auf der Homepage des BVL zu informieren.

Generell gilt: "Saatbett geht vor Saatzeit"

Die hohen Niederschlagssummen seit Jahresbeginn haben dazu geführt, dass auf vielen Flächen aktuell noch Wasser steht und eine Vorbereitung vieler Schläge für die Aussaat von Sommerungen noch nicht erfolgen konnte. Auch bei einigen Wintergetreideflächen steht die Umbruchentscheidung bald an. Hierbei sollte unbedingt das altbewährte Sprichwort „Saatbett geht vor Saatzeitpunkt“ Beachtung finden. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass eine spätere Aussaat von Rüben und Mais nicht zwangsläufig zu Ertrags- und Qualitätseinbußen führen muss.

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